Archäologen in Russland haben die Überreste einer der ältesten Synagogen der Welt in der antiken griechischen Stadt Phanagoria nahe dem Schwarzen Meer entdeckt.
Die sorgfältigen archäologischen Untersuchungen, die in der Enklave Phanagoria auf der malerischen Taman-Halbinsel im Südwesten Russlands durchgeführt wurden, haben einen außergewöhnlichen Durchbruch von immenser historischer Bedeutung erbracht.
Die archäologische Stätte stammt aus der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. und wurde von unerschrockenen griechischen Siedlern gegründet. Sie hat ein faszinierendes Fenster in die antike Vergangenheit der Menschheit eröffnet und zeigt eine der frühesten Synagogen der Zivilisation.
Diese konzertierte Anstrengung wird von einem Team von Wissenschaftlern geleitet, die vom angesehenen Institut für Archäologie, einer bedeutenden Abteilung der angesehenen Russischen Akademie der Wissenschaften, stammen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihr unerschütterliches Engagement haben sie die Grundstruktur einer Synagoge auf dem heiligen Gelände von Phanagoria enthüllt.
Foto: Amitchell125 (Wikimedia) ©️CC BY-SA 3.0
Der architektonische Grundriss der antiken Synagoge, der sich durch seine sorgfältige Gestaltung auszeichnet, hat die Form eines stattlichen Rechtecks mit einer Länge von 21 Metern (70 Fuß) und einer Breite von fast 6 Metern (20 Fuß). Dieses Design umfasst harmonisch zwei unterschiedliche Kammern, von denen jede ein Zeugnis der vorherrschenden Designphilosophien dieser fernen Epoche ist.
Die Wände dieses heiligen Heiligtums offenbaren ein komplexes Zusammenspiel von Gemälden und sorgfältig gefertigten Fliesen, das an eine archäologische Leinwand erinnert, die auf ihre Interpretation wartet. Der geweihte Raum enthüllt eine faszinierende Reihe von Artefakten, von denen jedes ein Portal zu den Praktiken und Ritualen darstellt, die einst innerhalb dieser ehrwürdigen Mauern stattfanden.
Zu den freigelegten Schätzen gehören exquisit geschnitzte Marmor-Menoras, sorgfältig gestaltete Tische für religiöse Zeremonien und Fragmente majestätischer Marmorsäulen, die einst die spirituelle Wohnstätte schmückten. Darüber hinaus verleihen Fragmente verwitterter Marmorstelen, die mit rätselhaften Inschriften und eindrucksvollen Bilddarstellungen verziert sind, der sich entfaltenden Erzählung eine Schicht Mystik und Rätsel.
Basierend auf den sorgfältig gesammelten Erkenntnissen der Forscher wird vermutet, dass die Ursprünge dieser alten Synagoge bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgt werden können und sich somit über eine beeindruckende Zeitspanne von zweitausend Jahren erstrecken. Die Zusammenführung der geborgenen Artefakte webt eine fesselnde und eindrucksvolle Erzählung – eine Erzählung, die die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der Synagoge über fünf Jahrhunderte historischer Wechselfälle hinweg eindringlich unterstreicht. Dieses bleibende Erbe gipfelt in ergreifender Endgültigkeit inmitten der turbulenten Ereignisse, die Phanagoria in der Mitte des 6. Jahrhunderts heimgesucht haben und das glanzvolle antike Erbe effektiv zu Ende bringen.
Foto: Oleg Deripaska Volnoe Delo Foundation
Im breiteren Kontext der Synagogenentwicklung kommt der Entdeckung von Phanagoria eine zentrale Rolle zu, da sie eine Linse bietet, durch die man die dynamischen Veränderungen in der religiösen Architektur im Laufe der Geschichte betrachten kann. Da die Wurzeln der Synagogen bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, blühte ihre architektonische Präsenz im 3. Jahrhundert n. Chr. mit neuer Kraft auf. Vor diesem Hintergrund historischer Strömungen erweist sich die Phanagoria-Synagoge als ehrwürdiges Beispiel, das auf beredte Weise die frühen architektonischen Manifestationen des Glaubens verkörpert, die das Gefüge der Menschheitsgeschichte nachhaltig geprägt haben.
Judentum in Phanagoria
Phanagoria, eine bedeutende hellenistische Kolonie an der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres, gilt als faszinierender Ort des kulturellen Zusammenflusses und der religiösen Vielfalt. Während das vorherrschende spirituelle Milieu zweifellos vom griechischen Polytheismus geprägt war, deuten historiografische Fragmente und archäologische Überreste auf eine differenzierte Präsenz des Judentums im Gefüge der phanagorischen Gesellschaft hin.
Innerhalb dieser kosmopolitischen Enklave schufen jüdische Wanderhändler und Siedler angeblich eine Enklave, die mit den vorherrschenden sozioökonomischen Strömungen in Kontakt stand. Dieses Milieu führte wahrscheinlich zu komplizierten Mustern interkultureller Interaktion und förderte ein Umfeld, das den Austausch von Waren, Ideen und sogar religiösen Praktiken begünstigte. Während der erhaltene historische Korpus kaum direkte Zeugnisse liefert, deuten die Indizienbeweise auf die plausible Existenz synagogenähnlicher Einrichtungen oder Gemeinderäume hin, in denen möglicherweise jüdische Gemeinschaftsrituale und Andachten abgehalten wurden.
Wenn wir unseren Blick auf das breitere Spektrum der jüdischen Präsenz rund um das Schwarze Meer erweitern, entsteht ein analoges Muster der Auseinandersetzung mit indigenen Kulturen und Glaubensrichtungen. Hafenstädte an der Schwarzmeerküste beherbergten verschiedene jüdische Gemeinden und verstärkten so die Verbreitung dieses monotheistischen Glaubens in der Region. Das Auf und Ab des Handels und der maritimen Unternehmungen ermöglichte ein regelrechtes Zusammentreffen von Individuen und kulturellen Strömungen und beschleunigte die Weitergabe nicht nur materieller Güter, sondern auch spiritueller Grundsätze.